Von Melissa Müller (Text) und Martin Zeller (Bilder)
Das Bauen mit wiederverwendeten Bauteilen ist derzeit eines der meistbeachteten Phänomene der europäischen Architekturdiskussion. Wenn Bauelemente, die noch jahrzehntelang halten, nicht zerstört, sondern für neue Bauten wiederverwendet werden, spart das nicht nur Ressourcen. Es reduziert auch drastisch den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen in der Erstellungsphase von Bauten. Dieses sogenannte zirkuläre Bauen bringt eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Fragen mit sich – von technischen und energetischen bis hin zu rechtlichen Aspekten. Dies gilt in der Gegenwart noch vermehrt, obwohl das Phänomen selbst auf eine uralte Traditionslinie zurückblickt – schon vor Jahrtausenden wurden verfallende Bauten für neue Bautätigkeit ausgeschlachtet.
Dieses Buch bietet ein umfassendes Kompendium, das allen Fragen zur Wiederverwendung von Bauteilen im Detail nachgeht. Sie werden anhand eines konkreten Beispiels durchgespielt: der Kopfbau K 118 auf dem Winterthurer Lagerplatz, das bislang grösste Gebäude der Schweiz, das mehrheitlich aus wiederverwendeten Bauteilen besteht. Seit 2018 wird dieses einmalige Pilotprojekt im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts hinsichtlich architektonisch-konstruktiver, energetischer, ökonomischer, prozessualer und rechtlicher Fragen ausgewertet. Alle Ergebnisse sind in diesem Buch versammelt und inhaltlich wie visuell auf höchst anschauliche Weise aufbereitet.
Hrsg. IKE Institut Konstruktives Entwerfen, ZHAW Departement Architektur, Eva Stricker, Guido Brandi, Andreas Sonderegger, Baubüro in Situ AG, Zirkular GmbH, Marc Angst, Barbara Buser, Michel Massmünster
2021
Gebunden
344 Seiten
401 farbige und 54 s/w-Abbildungen
21.5 x 28.5 cm
ISBN 978-3-03860-259-0
«Wie das K118 von in situ baubüro gedacht und gemacht wurde, welche Vorbilder es in der Baugeschichte hat, wie man das Bauen mit neuen oder gebrauchten Teilen bewerten kann, das alles findet sich in diesem Buch, das ein hervorragend brauchbares, weil mit Anschauungsmaterial gestopft volles Arbeits- und Argumentationsbuch ist. Wer es studiert hat, wird anders denken; können, müssen!»
Benedikt Kraft, DBZ Deutsche Bauzeitschrift
«Das Buch richtet sich an Architektinnen, Bauherren oder Unternehmerinnen und dient – zurzeit wohl alternativlos – als Nachschlagewerk für beginnende Wiederverwender.»
Julia Hemmerling, Hochparterre
«Besser geht es nicht!»
Dieter-J. Mehlhorn, Deutsches Architektenblatt