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Der Sündenfall

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Wie weiter?

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Epilog

Das letzte Wort

Von 9/11 bis Covid-19

Die Angst vor dem totalen Computer-Crash beim Eintritt in das dritte Jahrtausend nach Christi stellte sich im Nachhinein als unbegründet heraus. Dass allerdings kurze Zeit später in New York zur bitteren Realität werden sollte, als zwei Zivilflugzeuge in die Twin Towers krachten und die Zwillingstürme zum Einsturz brachten, hätte sich ebenfalls niemand gewünscht: Die Reaktionen lösten auf jeden Fall in den zwei Folgejahrzehnten ein geopolitisches Erdbeben nach dem anderen aus. Und auch der Abschluss dieser Epoche war geprägt von einem weltweiten Ereignis, das jeglicher Gewohnheit widersprechen sollte: Corona.

Nachweis für das im Kapiteleinstieg gezeigte Bild vom Anschlag auf die Twin Towers in New York: Robert J. Fisch, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11785564

Die ersten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts sind von geopolitischen Spannungen und Krisen geprägt. Der Terroranschlag vom 11. September 2001 verändert die Weltpolitik grundlegend und führt zu Militäreinsätzen in Afghanistan (2001) und im Irak (2003). Diese Konflikte beeinflussen die internationale Sicherheits- und Migrationspolitik über Jahre hinweg.

Von 9/11 über den «Arabischen Frühling» bis zu Covid-19

Der «Arabische Frühling» 2010 und 2011 löst in mehreren Ländern massive Proteste und Umstürze aus, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind, etwa im Bürgerkrieg in Syrien. Auch in Europa kommt es zu Krisen: Die Ukraine-Krise ab 2014, die Annexion der Krim durch Russland und der grossangelegte Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine 2022 erschüttern die Stabilität in Europa und führen zu Sanktionen sowie zu einer Neuausrichtung der Verteidigungspolitik in der EU und NATO.

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Covid-19 wird mit neuartigen Impstoffen bekämpft.

Die COVID-19-Pandemie ab 2020 stellt die Weltgemeinschaft vor grosse Herausforderungen und führt zu einer globalen Gesundheits- und Wirtschaftskrise. Regierungen weltweit implementieren Lockdowns, Impfprogramme und Hilfspakete, was zu intensiven Debatten über Freiheitsrechte und staatliche Verantwortung führt.

Von der Finanzkrise zum Überfall Russlands auf die Ukraine

Die Weltwirtschaft durchläuft von 2000 bis 2024 mehrere Krisen und Wachstumsphasen. Die Finanzkrise 2008 erschüttert die Weltmärkte und führt zu einer schweren Rezession. Staaten müssen Banken retten, und die Sparmassnahmen, die vielerorts folgen, verursachen soziale Spannungen. In den 2010er-Jahren erholt sich die Weltwirtschaft, gestützt durch den Aufschwung im Technologiesektor und die zunehmende Digitalisierung, die neue Märkte und Geschäftsmodelle ermöglicht.

Corona bringt 2020 eine globale Wirtschaftskrise mit sich. Lieferkettenprobleme und Produktionsstillstände führen zu einer Rezession, die durch massive staatliche Konjunkturpakete abgemildert wird. Inflation und Energieknappheit, verstärkt durch den Ukraine-Krieg, belasten die Wirtschaft auch in den folgenden Jahren, was zu einer erneuten Neuausrichtung der globalen Energiestrategien führt.

Social Media, Black Lives Matter und Fridays for Future

Soziale Bewegungen und Proteste nehmen global an Bedeutung zu. Der «Arabische Frühling» zeigt die Kraft der Zivilgesellschaft, und soziale Netzwerke spielen eine zentrale Rolle bei der Mobilisierung von Menschen. In Europa und den USA entstehen grosse Protestbewegungen, wie die «Black Lives Matter»-Bewegung ab 2013, die sich gegen Rassismus und Polizeigewalt einsetzt.

In den 2010er- und 2020er-Jahren steht der Klimaschutz im Mittelpunkt sozialer Mobilisierung. Die «Fridays for Future»-Bewegung, angeführt von Greta Thunberg, setzt weltweit ein starkes Zeichen für Klimagerechtigkeit und drängt Regierungen zum Handeln.

Die COVID-19-Pandemie verstärkt globale Ungleichheiten und bringt soziale Konflikte mit sich, besonders in Bezug auf Impfverteilung und Freiheitsrechte. Proteste gegen Lockdowns und Impfpflichten werden weltweit sichtbar.

Tiktok, K-Pop und Games of Thrones

Die Kulturwelt erlebt durch Digitalisierung und soziale Medien tiefgreifende Veränderungen. Streaming-Dienste wie Netflix und Spotify setzen neue Massstäbe im Konsum von Filmen und Musik, während soziale Medien Plattformen wie TikTok und Instagram als zentrale kulturelle Räume etablieren. Popkulturelle Phänomene wie K-Pop, besonders die Band BTS, oder Serien wie «Game of Thrones» und «Stranger Things» gewinnen weltweit riesige Fangemeinden. Die Digitalisierung ermöglicht neue Formen des künstlerischen Ausdrucks, darunter digitale Kunst und virtuelle Konzerte.

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Zerstörtes Warenhaus im Zentrum Kiews.

Die klassische und bürgerliche Kultur passt sich diesen Veränderungen an, besonders während der Pandemie, als Museen, Theater und Orchester vermehrt auf digitale Angebote setzen. Auch Themen wie Diversität und Inklusion werden immer stärker in kulturellen Werken und Debatten behandelt.

Die Schweiz von 2000 bis 2024

Auch die Schweiz ist im neuen Jahrtausend stark gefordert. Eine zentrale Diskussion betrifft die Beziehungen zur EU. 2021 bricht die Schweiz die Verhandlungen über das Rahmenabkommen ab, was die bilateralen Beziehungen belastet und eine neue Phase der Unsicherheit einläutet. Auch innenpolitisch sind Migration und Asylpolitik wichtige Themen, besonders im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise 2015.

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Die Klimajugend tritt in den Streik.

Die Klimapolitik rückt vermehrt in den Fokus, und grosse Jugendbewegungen wie die Klimastreiks beeinflussen den politischen Diskurs und führen zu neuen Gesetzesvorlagen und Initiativen. Zudem gibt es intensive Diskussionen über Neutralität und die Rolle der Schweiz im internationalen Kontext, vor allem im Rahmen der Ukraine-Krise ab 2022. Die Schweiz verhängt Sanktionen gegen Russland, was eine Anpassung ihrer traditionellen neutralen Position bedeutet und die Neutralitätsdebatte erneut aufflammen lässt.

Die wirtschaftliche Entwicklung

Die Schweizer Wirtschaft zeigt in diesen Jahrzehnten Widerstandsfähigkeit. Obwohl die Finanzkrise 2008 auch die Schweiz trifft, bleibt das Bankensystem stabiler als in vielen anderen Ländern, und die Schweiz profitiert von ihrer Rolle als sicherer Hafen für Kapital. Der Exportsektor, besonders in den Bereichen Pharma, Maschinenbau und Technologie, bleibt stark und trägt massgeblich zum Wirtschaftswachstum bei.

Die COVID-19-Pandemie führt zu einem wirtschaftlichen Einbruch, besonders im Tourismus und der Gastronomie. Dank umfangreicher staatlicher Unterstützung in Form von Kurzarbeit und Finanzhilfen gelingt jedoch eine rasche Erholung. Die Pharmaindustrie, besonders Konzerne wie Roche und Novartis, spielt eine zentrale Rolle bei der Impfstoffentwicklung und profitiert wirtschaftlich von der Pandemie. Der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise führen auch in der Schweiz zu Anpassungen in der Energiepolitik und verstärkten Bemühungen um Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

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Der Ruf nach der Gleichstellung der Geschlechter wird lauter.

Klimaangst und Gleichstellungsfragen

Die Schweizer Gesellschaft erlebt ebenfalls bedeutende soziale Bewegungen. Der Frauenstreik 2019 bringt hunderttausende Frauen und Männer auf die Strasse, die für Gleichberechtigung, faire Löhne und bessere Bedingungen für Frauen in der Arbeitswelt demonstrieren. Es ist eine der grössten Demonstrationen in der Geschichte der Schweiz und führt zu wichtigen politischen Diskussionen und Massnahmen zur Förderung der Gleichstellung.

Die Klimastreiks in der Schweiz ab 2018 mobilisieren vor allem junge Menschen, die gegen die Klimapolitik protestieren und konkrete Massnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen fordern. Die Klimabewegung beeinflusst die politische Agenda und führt zu neuen Gesetzesinitiativen. Während der Pandemie kommt es auch in der Schweiz zu Protesten gegen die COVID-Massnahmen, die Debatten über individuelle Freiheitsrechte und den Schutz der öffentlichen Gesundheit auslösen.

Die bis heute letzte Landesausstellung

Die Expo.02 ist die bislang letzte von insgesamt sechs Schweizer Landesausstellung und findet im Sommer 2002 im Drei-Seen-Land statt. Die Ausstellung besteht aus fünf «Arteplages» genannten künstlichen Ausstellungsorten, von denen vier an den Seeufern der Städte Biel, Murten, Neuenburg und Yverdon-les-Bains für die Dauer der Exposition errichtet werden; die fünfte, die sogenannte «Arteplage mobile du Jura», ist eine umgebaute Kiesbarke, die zwischen den anderen Arteplages verkehrt und die vier Austragungskantone Bern, Freiburg, Neuenburg und Waadt miteinander verbindet.

Das Wort «Arteplage» (aus franz. art = Kunst und plage = Strand) wird eigens für die Expo.02 erfunden. Auf diesen inszenieren Kulturschaffende, Institutionen, Unternehmen und auch die Kantone eine Vielzahl von Ausstellungen, Exponaten und künstlerischen Darbietungen. Die Expo.02 zieht trotz Ablehnung durch konservative Kreise über zehn Millionenen Besucherinnen und Besuchern an.

Von Techno bis Mundart-Rap

Nach diesem kulturellen Höhepunkt gleich zu Beginn des Jahrtausends normalisiert sich die Lage im kulturellen Sektor wieder. Die Popkultur findet durch internationale Festivals wie das Montreux Jazz Festival und das Zurich Film Festival weltweite Beachtung. Die Schweizer Musikszene wird selbstbewusster, was sich an den Erfolgen von einheimischen Künstlern wie Stress oder Lo & Leduc zeigt, die auch in der breiten Öffentlichkeit erfolgreich sind. Die Technokultur und Clubszenen von Zürich und Basel spielen weiterhin eine vielbeachtete Rolle in der europäischen Clubkultur.

Die klassisch-bürgerliche Kultur zeigt sich ebenfalls dynamisch. Das Schauspielhaus Zürich und die Fondation Beyeler entwickeln innovative Programme, die auch jüngere Zielgruppen ansprechen. Die Pandemie bringt ausserdem viele neue digitale Darstellungsformate hervor, wie virtuelle Rundgänge durch Museen oder Online-Theateraufführungen, die auch nach der Krise an Bedeutung behalten. Literatur und bildende Kunst thematisieren zunehmend soziale und ökologische Fragen, und junge Schweizer Autoren und Künstler finden international Anerkennung.

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