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Epilog

Das letzte Wort

Der beste Neubau 2024

Der Jurypreis in der Kategorie «Der beste Neubau» geht an ein «Re-Use-House», das viele bereits gebrauchte Bauteile wiederverwendet. Das Haus D der Überbauung Hobelwerk in Oberwinterthur aus der Feder des Architekten Pascal Flammer ist ein gelungenes Experiment, das Schule machen sollte.

Der Jurypreis

Pascal Flammer 1

Die Südfassade öffnet sich in das Siedlungsareal und wird konsequent stark verglast. In den brennbaren Bereichen wurde eine Re-Use-Blechfassade verbaut. Foto: Peter Tillessen

Pascal Flammer 3

Offene Raumbezüge fördern den Gemeinschaftsgedanken. Foto: Peter Tillessen

Haus D der Überbauung Hobelwerk in Oberwinterthur von Pascal Flammer Architekten

Das Hobelwerk ist das zweite Bauprojekt der Genossenschaft «mehr als wohnen» und liegt auf dem Areal der ehemaligen Kälin & Co. AG in Oberwinterthur. Hier hat die Baugenossenschaft ein wegweisendes Arealprojekt realisiert, das folgende Ansätze erprobt: innovative Wohnformen inklusive «Wohnen und Arbeiten», barriere­freie Partizipation mit dem Ziel, auch «partizipationsferne» Personen einzubeziehen, Regenwassermanagement mit Schwammstadt-Elementen, klimaregulierende Vegetation und maximale Reduktion des Betonverbrauchs. So wurde bei Haus D auf Untergeschosse verzichtet und die Fundamente wurden aufs Minimum reduziert.

Ausserdem ist der Bau ein radikaler Holzbau. Schon in der Ausschreibung wurden die Treib­hausgasemissionen berechnet und als Zuschlagskriterium bemessen, wie zum Beispiel der Anfahrtsweg der Kon­struktionsfirma, der Ursprung des Holzes, Brandschutzmassnahmen, Bodenaufbauten und so weiter. Eine CO2-gesteuerte Abluftanlage und die Verbauung von Re-Use-Bauelementen ohne Sonderstatus steuern das Ihre zu diesem Vorzeigeobjekt bei.

Die 3,60 Meter hohen Wohnateliers im Erdgeschoss eignen sich für kleine Gewerbetreibende, da Wohnraum und Gewerberaum eng ineinander verwoben sind. In den drei Obergeschossen befinden sich sechs 8-Zimmer-Clusterwohnungen, die bei Bedarf auch als drei 16-Zimmer-Einheiten bewohnt werden können.

Die Konstruktion des Gebäudes wurde auf pragmatische und funktionale Anforderungen reduziert. Der Innenausbau ist praktisch inexistent und als Konsequenz liegen unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten, unterschiedliche Handschriften der Handwerker, Neubau versus Re-Use direkt nebeneinander. Diese Bauteil-Hetero­genität wurde als Charakter akzeptiert – und doch mit einem konzeptionellen Akt homogenisiert: Alle Bauteile wurden mit einer dünnen Schicht weisser Farbe gestrichen, was die Wahrnehmung vereinheitlicht.

pascalflammer.com

An der Designmesse «neue räume 2024», die im September in Zürich-Oerlikon durchgeführt wurde, wurden zum 10. Mal «Die Schweizer Architekturpreise» vergeben. Die Siegerprojekte der Jubiläumsedition zeigen das breite Spektrum hiesigen Architekturschaffens und stehen exemplarisch für die Lösung der Herausforderungen unserer Zeit. Die HGC unterstützte die diesjährige Austragung im Rahmen ihrer 125-Jahr-Feier.

Das Video zum Siegerprojekt

Pascal Flammer Architekten haben mit dem Projekt Hobelwerk, Haus D, in Winterthur den Jurypreis in der Kategorie «Der beste Neubau» erhalten. Pascal Flammer nimmt uns mit auf das Areal der ehemaligen Kälin & Co. AG in Oberwinterthur und berichtet über den Entwurfsprozess, die Herangehensweise, die Herausforderungen und die Besonderheiten.

Die Jury

Jury DBN ©Tobias Stahel

Die Jury (v. l. n. r.): Anita Simeon Lutz (vormals Co-Chefredakteurin «Das ideale Heim»), Andreas Hüttenmoser (Architekt ETH SIA MAS), Barbara Holzer (Architektin ETH SIA AKB und Juryvorsitzende), Roland Merz (Architekt ETH und Chefredakteur «Das ideale Heim»), Dominic Meister (Architekt und Entwickler) und Yvonne Rösch-Rütsche (Architektin HTL und Projektsiegerin 2022). Foto: Tobias Stahel

Der Publikumspreis

Atelierhaus Luftmattstrasse in Basel von Brandenberger Kloter Architekten

Das Wohnhaus befindet sich im Stadtquartier Gellert in Basel. Es wurde anstelle einer alten Garage am Ende einer U-förmigen Randbebauung errichtet und ist nach drei Seiten hin orientiert. Die Fassaden aus luftgedämmtem Mauerwerk mit regelmässig angeordneten Fenstern und markanten Leibungen erhalten eine räumliche Tiefe.

Ganz im Geiste des Raumplans von Adolf Loos sind die unterschiedlich hohen Räume im Erd- und Obergeschoss um einen zen­tralen Betonkern gruppiert. Werkstatt, En­tree, Essplatz, Küche, Wohnraum, Büro und Gemeinschaftsraum bilden ein vielschichtiges Raumkontinuum und interagieren über zwei Geschosse hinweg miteinander. Das komplexe Raumgefüge weist vielfältige Aussenbezüge auf. Die Materialisierung mit abgefilztem Kalkgrundputz, geschliZenem Recyclingbeton und massiver Weisstanne ist dagegen einfach und schlicht gehalten.

Der Neubau wird mit einer Wärmepumpe mit Erdwärme beheizt und teilweise gekühlt. Die Wärmeabgabe erfolgt mittels tabs (thermoaktives Bauteilsystem) in den Recyclingbetondecken. Die Leistung wird zur Hälfte mit der PV-Anlage abgedeckt. Das Gebäudevolumen ist annähernd einem Würfel kompakt gehalten und nordseitig an einen Bestandesbau angelehnt, so wird die Aussenhülle minimiert.

Das Gebäude ist multifunktional organisiert. Für die Nutzenden sind verschiedene Lebenszyklen vorgesehen, die in diesem Bau durchlebt und bewohnt werden können. Vom klassischen Familienwohnen oder dem Atelierwohnen als Wohngenossenschaft bis hin zum Generationen-Cluster bietet das Gebäude Raum und Potenzial.

brandenbergerkloter.ch

Brandenberger Kloter 2

Die Fassade besticht mit ihrer Präzision und Zurückhaltung. Foto: Willem Pab

Brandenberger Kloter 1

Die Materialisierung ist einfach und schlicht gehalten. Foto: Willem Pab

Brandenberger Kloter 3

Die Räume interagieren über zwei Geschosse hinweg miteinander. Foto: Willem Pab