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- Chronik 1899 bis 1959 ▼
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Die europäischen Grossmächte befinden sich im kolonialen Rausch und teilen die Welt und insbesondere den rohstoffreichen afrikanischen Kontinent unter sich auf. So macht sich Frankreich daran, sich den Tschad einzuverleiben, während die Briten in Südafrika den Zweiten Burenkrieg vom Zaun reissen.
In einem Geheimvertrag anerkennen Grossbritannien und Portugal gegenseitig ihre Besitzungen in Afrika, wobei sich die britische Armee Bewegungsfreiheit für ihre Truppen in den alten portugiesischen Kolonien ausbedingt.
In Asien treiben die USA im Philippinisch-Amerikanischen Krieg die erste republikanische Regierung in den Untergrund. Und das Deutsche Reich zwingt Spanien, ihm pazifische Inseln abzutreten, so dass Neuguinea zu einer deutschen Kolonie wird. Gleichzeitig teilen sich die USA und das deutsche Reich die Samoainseln in Polynesien auf.
Nach seiner Fertigstellung ist der Backsteinbau Park Row Building in New York mit 30 Etagen und einer Höhe von 119 Metern das höchste Wohngebäude der Welt. Der aus Stahl gebaute Eiffelturm in Paris bleibt allerdings bis zur Eröffnung des Chrysler Buildings im Jahr 1930 in New York das mit Abstand höchste Gebäude der Welt.
In den Vereinigten Staaten werden erstmals Wahlmaschinen zur Stimmenzählung bei Bundeswahlen zugelassen.
In Deutschland lässt die Firma Bayer Aspirin ins Markenregister eintragen.
In Frankreich stellt Camille Jenatzy im Elektro-Rennauto «La Jamais Contente» mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h einen neuen Weltrekord auf.
Ebenfalls in Deutschland lässt Christine Hardt mit ihrem «Frauenleibchen als Brustträger» einen Vorläufer des BHs patentieren.
Zur Welt kommen in diesem Jahr nebst vielen anderen der britische Filmregisseur Alfred Hitchcock (13. August), der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway (21. Juli) sowie der US-Schauspieler Humphrey Bogart (25. Dezember).
In Spanien gründet der Schweizer Hans Gamper den FC Barcelona. In Italien wird die AC Mailand aus der Taufe gehoben.
Der Winterthurer Hans Gamper gründet den FC Barcelona.
Der freisinnige Bundesrat Eduard Müller (1848 – 1919) wird Anfang Jahr zum Bundespräsidenten gewählt. Zu seinen grössten Verdiensten gehört die Einführung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches ZGB.
Im gleichen Jahr nimmt in Freiburg die Standseilbahn Neuveville – Saint-Pierre ihren Betrieb auf.
Am 26. Mai gründen zehn Zürcher Baumeister die Genossenschaft Baumaterialienfabrik Giesshübel und kaufen am selben Tag im gleichnamigen Industriequartier von Zürich die Kalk- und Cementfabriken Beckenried. Erster Präsident der Genossenschaft wird Alois Steinbrunner. Die Geschäftsstelle wird an der Usteristrasse 6 (im Gebäude des heutigen Globus) eingerichtet, während die erste Verkaufsstelle direkt in der Zementfabrik im Giesshübel eröffnet wird.
Le Château d'Eau and Plaza an der Pariser Weltausstellung.
Auf der Pariser Weltausstellung, die von fast 50 Millionen Menschen besucht wird, werden mehrere zukunftsweisende technische Errungenschaften vorgestellt, darunter der Dieselmotor, der Tonfilm und die Rolltreppe. Rechtzeitig zur Ausstellung wird auch die Pariser Metro eröffnet.
Im Zweiten Burenkrieg wendet sich das Blatt zu Gunsten von Grossbritannien. Nach Einnahme der Hauptstadt Pretoria durch die britischen Truppen verlegen sich die Buren auf einen Guerillakrieg, der erst in zwei weiteren Jahren beendet sein wird.
Die chinesische Volksbewegung der Boxer richtet sich gegen den wachsenden Einfluss der Kolonialmächte und die christliche Missionierung in China und will diese mit Gewalt beseitigen. Die europäischen Grossmächte stellen zusammen mit Japan, Russland und den USA ein Expeditionskorps zusammen und beenden den Aufstand gewaltsam.
Ansichtskarte aus Paris, 1900.
Anfang Februar kehrt Wladimir Iljitsch Uljanow (später «Lenin» genannt) nach drei Jahren aus sibirischer Verbannung zurück. Im Sommer verlässt er Russland und gelangt via Genf nach München, wo er die nächsten fünf Jahre im Exil verbringt.
Ebenfalls in der bayerischen Hauptstadt wird der FC Bayern München gegründet.
In Frankreich erscheint im Mai die erste Ausgabe des Guide Michelin.
Im Juli startet Ferdinand von Zeppelin im deutschen Friedrichshafen erste Probeflüge mit seinem 128 Meter langen Starrluftschiff LZ 1.
Der Zeppelin LZ 1 (LZ für Luftschiff Zeppelin) war das erste Luftschiff des Grafen Zeppelin.
Zu Jahresbeginn löst Walter Hauser Eduard Müller als Bundespräsident ab. Hauser wird nach 1892 zum zweiten Mal Bundespräsident.
Ende Februar wird der gebürtige deutsche Physiker Albert Einstein (1879 – 1955) in Zürich eingebürgert.
Im Mai verwirft das Schweizer Stimmvolk die Einführung einer allgemeinen Unfall- und Krankenversicherung.
In der Volkszählung werden Ende Jahr 3.3 Millionen Einwohner in der Schweiz gezählt.
Das zweite Geschäftsjahr der HGC dauert aufgrund einer Umlegung nur ein halbes Jahr. Der Umsatz beträgt knapp CHF 529'000.
Hans Widmer, Gründungsmitglied der HGC, übernimmt die Direktion der Genossenschaft Baumaterialienfabrik Giesshübel.
Der Zürcher Hans Widmer ist erster Direktor der HGC.
In diesem Jahr werden zum ersten Mal die Nobelpreise vergeben. Zu den ersten Preisträgern gehört Wilhelm Conrad Röntgen (1845 – 1923) mit der Entdeckung der Röntgenstrahlung. Henri Dunant (1828 –1910) erhält den Friedensnobelpreis.
Auf der Südhalbkugel entsteht aus den bislang selbstständigen Gebieten New South Wales, Victoria, Queensland, South Australia, Western Australia und Tasmanien der Bundesstaat Australien (Commonwealth of Australia).
Der afrikanische Kontinent wird weiter unter den Kolonialmächten und weiteren Industriestaaten aufgeteilt (Zentralafrika, Marokko, Ostafrika, Kongo, Kamerun, Sudan, Eritrea).
In Los Angeles wird die Standseilbahn Angels Flight in Betrieb genommen. Sie gilt zu diesem Zeitpunkt als die kürzeste Bahnstrecke der Welt.
In Texas schiesst bei einer Bohrung in der Wüste eine riesige Erdölfontäne in die Höhe und verdreifacht über Nacht die US-Erdölförderung. Daraus entstehen in der Folge die texanischen Mineralölunternehmen (unter anderem Texaco).
Der Brasilianer Alberto Santos-Dumont umkreist mit einem lenkbaren Luftschiff den Pariser Eiffelturm.
Die Suffragetten (Vorkämpferinnen für Frauenrechte) feiern ihren ersten Erfolg: In Norwegen wird das Frauenstimmrecht bei Kommunalwahlen eingeführt.
Im September erschiesst der Anarchist Leon Czolgosz den US-Präsidenten William McKinley. Auf ihn folgt Theodore Roosevelt.
New York verbietet den Neubau von Mietshäusern auf Grundstücken, die schmaler als 25 Fuss (7.62 m) sind. Von Gesetzes wegen müssen zudem für jede zweite Wohnung abgetrennte Toiletten mit Fenstern zur Verfügung gestellt werden. Alte Wohnungen, die nur fensterlose Räume haben, müssen über eine mindestens 3 × 5 Fuss (1.39 m2) grosse Öffnung zu einem belüftbaren Raum verfügen.
Auf Neufundland empfängt der Italiener Guglielmo Marconi erstmals drahtlose Signale aus Übersee. Damit ist die erste Funkverbindung über den Atlantik hergestellt.
Der spanische Maler Pablo Picasso malt seine ersten Bilder der «Blauen Periode».
Otto von Tobel übernimmt das Präsidium der HGC von Alois Steinbrunner und wird dieses Amt bis 1908 innehaben.
Der FDP-Politiker Ernst Brenner wird Bundespräsident.
Mit der Militärversicherung wird die erste Sozialversicherung der Schweiz gegründet.
In Neuchâtel gründen sechzehn schweizerische Schokoladenunternehmen die «Union libre des fabricants suisses de chocolat» (heute: Chocosuisse). Erster Präsident wird Carl Russ-Suchard.
In der HGC übernimmt Otto von Tobel aus Zürich das Präsidium. Grund für den abrupten Wechsel ist, dass die Genossenschaft einen herben finanziellen Rückschlag erleidet wegen der Lostrennung der Kalk- und Zementfabriken Beckenried AG. Daraufhin tritt der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Alois Steinbrunner zurück. Der Jahresumsatz beträgt CHF 730'000.
Ach ja, da ist doch noch was: Mitte August wird im Restaurant Seidenhof in Luzern der FC Luzern gegründet.
